Was ist Verhaltensmedizin?

Verhaltensmedizin ist vergleichbar mit der Psychiatrie in der Humanmedizin. Verhaltensmedizin setzt Kenntnisse und Erfahrung in Ethologie (Verhaltenskunde), der Veterinärmedizin und der Psychopharmakologie voraus.

 

Warum ist Verhaltensmedizin wichtig?

Körperliche Erkrankungen können das Verhalten beeinflussen und umgekehrt können krankhafte Verhaltensweisen körperliche Störungen verursachen.

Auch psychisches Leiden wie Angst kann starkes Leiden sein (tierschutzrelevant).

Verhaltensprobleme bei Haustieren beeinträchtigen die Beziehung Tier-Besitzer stark und können ein Grund für die Euthanasie des Tieres sein.

 

STVV was heisst das?

Die Schweizerische Tierärztliche Vereinigung für Verhaltensmedizin (siehe auch www.stvv.ch) ist eine Sektion der Gesellschaft Schweizer Tierärzte. Diplomierte Verhaltensmediziner sind Tierärzte, die eine mehrjährige Zusatzausbildung mit theoretischer und praktischer Prüfung absolviert haben.

 

Wann hilft ein Verhaltensmediziner?

Verhaltensmediziner bieten Hilfe bei störendem oder gestörtem Verhalten Ihrer Haustiere.

Zum Beispiel bei Unsauberkeit (Kot oder Harn), Aggression, Ängstlichkeit, Zerstören, nicht alleine sein können, Markieren, soziale Probleme, wiederkehrende Blasenentzündungen, Schnappen, Beissen, Hyperaktivität, Kratzen, etc.

 

Wie funktioniert eine verhaltensmedizinische Sprechstunde?

Bei der Erstkonsultation wird im Gespräch mit den Besitzern das Problem ausführlich erörtert, das Tier beobachtet und kurz untersucht. Medizinische Abklärungen werden keine gemacht. Es werden Lösungen erarbeitet und deren Umsetzung besprochen.

Bringen Sie Ihr Tier mit und bei Katzen auch einen Wohnungsplan (einfache Skizze genügt). Eine Erstkonsultation dauert ca. 60-90 Minuten.

In der Regel wird nach ca. 2 bis 4 Wochen eine Folgekonsultation vereinbart um Fortschritte und weitere Massnahmen zu besprechen. Diese dauert ca. 30-45 Minuten.

Je nach Fall können weitere Konsultationen oder Besprechungen per Telefon folgen.

 

Verhaltensmediziner können nicht zaubern und sind sehr auf die aktive Mithilfe der Besitzer angewiesen. Oft können aber kleine Veränderungen sehr sehr viel bewirken und das Zusammenleben von Mensch und Tier stark erleichtern. Mit einer rechtzeitigen Konsultation kann oft eine Tragödie verhindert werden. Melden Sie sich bevor eine Situation eskaliert / nicht mehr zum Aushalten ist!